10.10.2012

Verwerten statt verschrotten

Das Verschwenden wertvoller Rohstoffe bei ohne hin knappen Ressourcen treibt Produktionskosten in die Höhe und schädigt die Umwelt. Dieser Mangel lässt sich mindern, indem das, was an ausgedienten Kabeln, elektrischen und elektronischen Geräten und Komponenten nicht einfach gedankenlos auf dem Schrottplatz verrottet. Ohnehin müssen diese Objekte seit August 2005 laut Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) ordnungsgemäß entsorgt werden. Diesem ‚Abfall‘ systematisch Wertstoffe zu entnehmen, ermöglicht das Wiederverwenden vieler wertvoller Metalle. Wie das geschieht, zeigt die ALKU GmbH Kabel und Metalle aus Maxhütte-Haidhof.


Die kleine Stadt trägt ihren Namen erst seit 1938 (zuvor: Ibenthann), ihren Doppelnamen seit 1956. Maxhütte-Haidhof liegt rund 30 Kilometer nördlich von Regensburg in der Oberpfalz und stand von der Mitte des 19. Jahrhunderts im Zeichen eines großen Eisenwerks bis zu dessen Schließung 1990. Braunkohlefunde in der Umgebung hatten vor über 160 Jahren das zum Teil in Staatseigentum befindliche Stahlwerk ‚Maxhütte‘ aus Sulzbach-Rosenberg veranlasst, bei Ibenthann ein Zweigwerk zu errichten. Im Mai 1983 gründete Ludwig Lang ALKU mit dem Ziel, das wertvolle und teure Kupfer aus alten Kabeln freizulegen und an Händler und Hersteller mit Bedarf an diesem Metall zu verkaufen. Diese Wertstoffrückgewinnung und den Handel mit derartigen Wertstoffen betreibt ALKU bis heute mit großem Erfolg. Dabei beschränken sich die Aktivitäten inzwischen keineswegs mehr allein auf Kabel. Mit ihrem im Laufe der Jahre erheblich erweiterten Geschäftsbereich setzen die mittelständische Unternehmerfamilie Lang und ihr Kompetenzteam aus erfahrenen
Fachleuten auf ihre Weise die Metall-Tradition in Maxhütte-Haidhof fort. Seit 2008 ist der Gründersohn Matthias Lang gemeinsam mit Herbert Fritsch Geschäftsführer, seit 2010 Inhaber. Das Leistungsspektrum von ALKU umfasst heute außer dem klassischen Kabel- und Metallrecycling das vorschriftsgemäße Zerlegen und Fraktionieren kompletter elektronischer Systeme wie Großrechner, Server und Telefonanlagen, aber auch Produktionsanlagen aus der Halbleiterherstellung undanderen Industriebereichen.

Dabei geht es stets um Großgeräte; Wertstoffe aus Kleinteilen sind für ALKU nur bereits vorzerlegte und vorfraktionierte Handelsobjekte. „Das alles machen wir
streng nach den Vorschriften des ElektroG“, betont der für Ein- und Verkauf verantwortliche Handlungsbevollmächtigte Hermann Bindig. „Unser Sicherheits-, Gesundheitsund Umweltstandard ist nach den SCC-Regeln – ‚Sicherheits Certificat Contractoren‘ – zertifiziert. Wir sind ein Entsorgungsfachbetrieb im Sinne der Entsorgungsfachbetriebsverordnung EfbV und als Erstbehandlungsanlage gemäß ElektroG anerkannt sowie, nebenbei bemerkt, auch Teilnehmer am  ‚Umweltpakt Bayern‘.“ Dessen Partner verpflichten sich in Zusammenarbeit mit Handwerkstag sowie Industrieund Handelskammertag in Bayern und dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt zum Einsparen von Ressourcen und Verwenden umweltschonender Technologien, um ein umweltverträgliches Wirtschaftswachstum zu erreichen.

Als umfangreichster Geschäftsbereich von ALKU gilt das Aussortieren edelmetallhaltiger Materialien, die sich vor allem in bestimmten Komponenten elektronischer Geräte finden, zum Beispiel in Leiterplatinen, Prozessoren, Speichern und Steckern. „Dabei geht es um die Rückgewinnung von Gold, Silber,
Palladium, Platin, Rhodium Verwerten statt Verschrotten Das Verschwenden wertvoller Rohstoffe bei ohnehin knappen Ressourcen treibt Produktionskosten
in die Höhe und schädigt die Umwelt. Dieser Mangel lässt sich mindern, indem das, was an ausgedienten Kabeln, elektrischen und elektronischen Geräten und Komponenten nicht einfach gedankenlos auf dem Schrottplatz verrottet. Ohnehin müssen diese Objekte seit August 2005 laut Elektro- und  Elektronikgerätegesetz (ElektroG) ordnungsgemäß entsorgt werden. Diesem ‚Abfall‘ systematisch Wertstoffe zu entnehmen, ermöglicht das Wiederverwenden vieler wertvoller Metalle. Wie das geschieht, zeigt die ALKU GmbH Kabel und Metalle aus Maxhütte-Haidhof.


ALKU zerlegt kleine und größere Trafos in seiner Werkshalle sowie die ganz großen Anlagen jeweils an ihren Standorten heute und anderen Metallen –
ein hochinteressantes, aber schwieriges Gebiet“, so Hermann Bindig. „In über 20 Jahren der Beschäftigung mit diesem Komplex haben wir sehr viel Wissen erworben. Unsere auch im Einkauf und Verkauf langjährig erfahrenen Mitarbeiter kennen die richtigen Verarbeitungsmöglichkeiten und ermöglichen unseren Kunden einen reibungslosen und verständlichen Abwicklungsweg. Unsere Musterdatenbank enthält die Analysen von etwa 4.000 Materialien. Bei diesen
Analysen arbeiten wir mit vielen Laboratorien eng zusammen.“ Haben sich genügende Mengen dieser Edelmetalle angesammelt, lässt ALKU sie in speziellen Betrieben umschmelzen und einer neuen Verwendung zuführen. Ein Glanzlicht im ALKUSpektrum ist zweifelsohne das seit 2008 zum Programm gehörende Zerlegen, Fraktionieren und Entsorgen von Transformatoren jeder Größenordnung. „Das war für uns ein Quantensprung“, erinnert sich Hermann Bindig. Da
Großtrafos buchstäblich schwere Brocken sind und deshalb an ihren Aufstellorten oft sogar über einen eigenen Gleisanschluss verfügen, zerlegen die Fachleute von ALKU diese Anlagen vor Ort – ein Transport nach MaxhütteHaidhof wäre zu aufwendig und machte das Entsorgen unwirtschaftlich. Kleintrafos
und Transformatoren mittlerer Größe können aber am Unternehmenssitz behandelt werden; ALKU holt sie beim Kunden mit eigenen Spezialfahrzeugen oder über Logistik-Partner ab. „Kein Auftrag ist uns zu klein – und kein Weg zu weit“, kommentiert unser speziell für diesen Geschäftsbereich verantwortliche Gesprächspartner.


„Hohe Rohstoffpreise machen stillgelegte Transformatoren auch unter kaufmännischen Aspekten zu einem ökonomisch attraktiven Wirtschaftsgut.“ Jeder Trafo-Demontage geht eine genaue Dokumentation dessen voraus, was beim Abbau zu erwarten ist, damit gesetzliche Vorschriften eingehalten sowie Mitarbeiter und Umwelt geschützt werden können. Die Arbeit umfasst außer dem Transport beispielsweise die Ölentsorgung mit entsprechendem Nachweis, die Zerlegung des Transformators und die fachgerechte Entsorgung der dabei anfallenden Stoffe, aber auch den kompletten Rückbau der Anlagen aus der
Peripherie des demontierten Transformators wie Fundamente. Die Bestandteile eines Trafos werden nach Gehäuse, Kupfer- und Aluminiumwicklungen, kalt- oder warmgewalzten Trafoblechen sowie Holz- und Papierrückständen, Transformatorenöl und Porzellanteilen fraktioniert. Da beim Zerlegen von Kabeln, Trafos, Geräten und Anlagen sich nicht nur wertvolle Metalle rückgewinnen lassen, sondern auch große Mengen an Kunststoff (PVC) anfallen, widmet sich ALKU ebenso diesem Gebiet und kooperiert dabei eng mit der Firma Replast Produkt aus Pilsen, Tschechien. Replast fertigt aus diesen als Verarbeitungsfähiges Mahlgut gelieferten PVC-Resten unter anderem rutschfeste und über ein Nut-und FederSystem leicht und nahtlos zu verbindende Bodenplatten in diversen Ausführungen für Sport- und Ausstellungshallen, Ställe sowie Industrieanlagen. Außerdem liefert ALKU seinem Partner Replast Recycling-PVC etwa für Tempohemmschwellen, Kabelbrücken, Randsteine und Bakenfüße für mobil aufstellbare Verkehrsbeschilderung.

„Mit dieser Lösung sichern wir eine 100-prozentige Verwertung nicht mehr gebrauchter Kabel“, betont Hermann Bindig. „Das KabelRecycling stand am Beginn
unserer Aktivitäten. Es war zunächst mit großen Problemen verbunden.“ Erst eine schwer zu beschaffende Maschine, die den Kunststoff vom Kupfer trennt und gleich granuliert, brachte die Lösung. Sie war so erfolgreich, dass ALKU die Verarbeitung der Kunststoffisolierungen von Kabeln an zuverlässige Partner wie Replast verlegen musste und sie bis heute mit Kunststoffmahlgut beliefert. Das Zerlegen der Geräte und das Fraktionieren der wiederverwertbaren  Materialien nach Qualität geschieht zum Teil manuell. Darüber hinaus stehen ALKU außer seinem geschulten Fachpersonal anspruchsvolle Maschinen zur Verfügung, etwa die Schneidmühle Rotoplex 28/40. Sie macht Leiterplatinen und andere HalbleiterBauteile unbrauchbar und kann mit ihren sieben  verschiedenen Lochdurchmessern diese Bauteile auf Größen von 30 bis 2 mm zerkleinern.

Der sich beim Zerkleinern entwickelnde Staub wird über eine Absauganlage in spezielle Behälter gefüllt. Eine weitere Anlage dient dem Recyceln von
Wasser-Oberflächen. Erwähnenswert ist zudem die mobile Schredderanlage, die 2011 wurde die freitragende Sortierhalle von ALKU erweitert.

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